Zehntausende Narren haben am Donnerstag den Straßenkarneval in Nordrhein-Westfalen eröffnet. In den Hochburgen Köln, Düsseldorf, Aachen und Bonn wurde bunt und ausgelassen gefeiert. Trotz der großen Menschenmengen zog die Polizei am Abend eine überwiegend positive Bilanz.

Buntes Treiben in Köln – Polizei zieht erste Bilanz
In Köln verlief der Start in den Straßenkarneval weitgehend ruhig. Die Polizei musste bis in die Abendstunden nur vereinzelt eingreifen. Auch die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdiensten hielten sich auf einem normalen Wochentagsniveau. Mehr als 3.000 Einsatzkräfte von Polizei, Ordnungsamt und privaten Sicherheitsfirmen sowie über 800 Sanitäter sorgten für Sicherheit.
Dennoch gab es einige Vorfälle: Die Polizei leitete 25 Ermittlungen wegen Körperverletzung ein, nahm 14 Personen in Gewahrsam und registrierte vier mutmaßliche Sexualdelikte, die noch untersucht werden. Zwei Frauen erstatteten Anzeige wegen Vergewaltigung – eine Tat soll sich im Zülpicher Viertel, eine weitere in einer mobilen Toilette nahe der Universität ereignet haben.
Das Motto des diesjährigen Karnevals „FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe“ sorgte für eine fröhliche Stimmung in der Stadt. Anders als in den Vorjahren mussten die Zugänge zum Zülpicher Viertel nicht gesperrt werden. Auch in der Altstadt rund um den Heumarkt war es weniger voll als 2023, obwohl das Wetter bis zum Nachmittag trocken und sonnig blieb.
Die offizielle Eröffnung fand traditionell am Morgen auf dem Alter Markt statt. Neben dem Kölner Dreigestirn sorgten zahlreiche Bands und Tanzgruppen für Stimmung. Neben den Feierlichkeiten in Kneipen und auf Straßen war auch die Uniwiese für Karnevalisten geöffnet. Diese Fläche soll im kommenden Jahr letztmals für den Straßenkarneval genutzt werden.
Jecke Rathausstürmung in Düsseldorf
In Düsseldorf begann der Karneval pünktlich um 11:11 Uhr mit dem traditionellen Rathaussturm der Möhnen. Die Frauen übernahmen symbolisch die Macht und zogen anschließend durch die Altstadt, wo in zahlreichen Kneipen gefeiert wurde.
Der diesjährige Düsseldorfer Karneval steht unter dem Motto „200 Johr – Hütt on wie et wor“, denn die Landeshauptstadt feiert das 200-jährige Bestehen ihres organisierten Karnevals. Die Polizei- und Rettungskräfte hatten bis zum frühen Abend wenig zu tun. Die Sanitäter konnten sogar einige Einsatzstellen früher abbauen, da sich die Altstadt am Abend schneller leerte als in den Vorjahren.
Aachen feiert mit Rathaussturm und Straßenkarneval
In Aachen wurde „Wieverfastelovend“ um 10:11 Uhr auf dem zentralen Marktplatz eingeläutet. Dort fand eine große Open-Air-Veranstaltung mit dem Karnevalskorps Oecher Storm statt. Die traditionelle Rathausstürmung sorgte für ausgelassene Stimmung in der historischen Altstadt.
Die Polizei verzeichnete einen besonders friedlichen Start in den Straßenkarneval. Neben kleineren Verkehrsunfällen, die jedoch nichts mit den Feierlichkeiten zu tun hatten, gab es keine nennenswerten Einsätze.
Bonn feiert Weiberfastnacht in Beuel
Bonn blickt auf eine lange Karnevalstradition zurück: Bereits 1585 gibt es erste Erwähnungen des närrischen Treibens. Besonders im Stadtteil Beuel hat Weiberfastnacht eine große Bedeutung, da dort vor über 200 Jahren die Tradition des „Wieverfastelovends“ entstand.
Am Morgen startete ein großer Festumzug mit geschmückten Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen durch Beuel, der den Stadtteil in eine tanzende Karnevalshochburg verwandelte. Am Mittag erstürmte die Wäscherprinzessin mit ihrem Gefolge das Rathaus und übernahm symbolisch die Macht.
Rund 300 Polizisten waren im Einsatz, um für einen sicheren Ablauf zu sorgen. Das Konzept, Fahrzeuge und Barrieren entlang der Zugstrecke zu platzieren, bewährte sich. Am Abend meldeten die Behörden eine friedliche Bilanz: Nur ein stark alkoholisierter Jeck musste in Gewahrsam genommen werden.
Um die Straßenreinigung zu entlasten, galt in Bonn bis in die frühen Morgenstunden ein Glasverbot. Auch Wildpinkeln wurde streng kontrolliert – wer erwischt wurde, musste mit einer Strafe von 150 Euro rechnen.
Fazit: Ein friedlicher Start in den Straßenkarneval
Die Weiberfastnacht in NRW verlief größtenteils ausgelassen und friedlich. Trotz einiger Einsätze konnte die Polizei eine positive Bilanz ziehen. In Köln gab es zwar einige Vorfälle, doch in Düsseldorf, Aachen und Bonn verlief der Auftakt weitgehend ruhig. Die Jecken feierten mit guter Laune und viel Kreativität den Auftakt des Straßenkarnevals.
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